Grüner Wasserstoff aus Solarenergie

EWB betreibt Wasserstoffbasiertes Energieversorgungsystem zur umweltfreundlichen Energieversorgung

Bünde. Die Energie- und Wasserversorgung Bünde GmbH (EWB) geht einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: Auf dem Betriebsgelände des Energieversorgers entsteht ein Wasserstoffbasiertes Energieversorgungssystem, das als Beispiel für eine dezentrale und umweltfreundliche Energieversorgung dienen soll. Mit dem Bau nimmt das Unternehmen eine Vorreiterrolle bei der zukünftigen Nutzung von grünem Wasserstoff in Ostwestfalen-Lippe ein.

In Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen und steigender Anforderungen an den Klimaschutz wird es immer wichtiger, erneuerbare Energien effizient nutzen zu können. Diese Notwendigkeit hat die EWB früh erkannt und vorausschauend gehandelt: „Gemeinsam mit dem Institut für Technische Energiesysteme (ITES) der Hochschule Bielefeld (HSBI) haben wir vor einiger Zeit begonnen, Betriebsführungsstrategien sowie die Integration von Wasserstofftechnologien in bestehende Energiesysteme zu erforschen“, erklärt Dr. Marion Kapsa, Geschäftsführerin der EWB. Aus den Forschungstheorien ist ein spannendes Projekt für die Praxis entstanden: ein Wasserstoffbasiertes Energieversorgungsystem – ein Musterbeispiel für eine dezentrale und umweltfreundliche Energieversorgung.

 Das Konzept hinter dem Projekt

Ausgangspunkt sind Photovoltaik-Anlagen als erneuerbare Energiequellen, die Sonnenstrahlung direkt in elektrische Energie umwandeln. „Zur effizienten Nutzung der Sonnenenergie besteht eine zentrale Herausforderung vor allem darin, Solarstrom auch dann verfügbar zu machen, wenn die Sonne nicht scheint“, betont die EWB-Geschäftsführerin. Genau hier setzt das neue Wasserstoffprojekt der EWB an: Mithilfe einer Elektrolyse-Brennstoffzellen-Anlage soll überschüssiger Strom aus der lokalen Photovoltaik-Anlage mittels Elektrolyse in grünen Wasserstoff (H₂) umgewandelt werden. Dieser wird dann in Drucktanks zwischengespeichert und bei Bedarf in einer Brennstoffzellen-Anlage als klimafreundlicher Strom und Wärme für den Verbrauch aufbereitet. Der Ansatz klingt nicht nur in der Theorie vielversprechend, die EWB setzt ihre Pläne auch konsequent um:  Bereits im Frühjahr 2024 haben die Baumaßnahmen für das Projekt auf dem EWB-Betriebsgelände begonnen. Im Sommer letzten Jahres folgten weitere Installationsarbeiten –die Anlage konnte Ende 2024 in Betrieb genommen werden und dient nun als Musterbeispiel um eine umweltfreundliche Energieversorgung zu demonstrieren.

Grüner Wasserstoff als nachhaltige Energiequelle

Ein wasserstoffbasiertes Energieversorgungssystem eröffnet viele Vorteile für die Zukunft: „Grüner Wasserstoff ist ein sauberer und nachhaltiger Energieträger, der CO₂-neutral ist. Er lässt sich ganz ohne Staub oder andere Schadstoffe verbrennen.  Ein wasserstoffbasiertes System reduziert langfristig die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, sorgt für eine breitere Energieversorgung und senkt Emissionen“, erklärt Florian Karle, Bereichsleiter Netze und Anlagen bei der EWB. Darüber hinaus ermöglicht die Technologie, die Stromerzeugung und -nutzung zeitlich zu entkoppeln, den Verbrauch regenerativer Energie zu steigern, regionale Energieunabhängigkeit zu fördern sowie Kompetenzen für zukünftige Herausforderungen der Energiewende weiter aufzubauen. Ein weiterer Pluspunkt: Dezentral gesteuert, wird elektrische Energie verbrauchernah in der Region erzeugt.

Technologie auf dem EWB-Betriebsgelände demonstriert

Von all diesen Vorteilen können sich Interessierte schon bald selbst ein Bild machen: Um für den grünen Wasserstoff zu sensibilisieren, dient das Energieversorgungssystem im ersten Schritt für Forschungszwecke und zur Demonstration für Betreiber, Unternehmer, Handwerker und die breite Öffentlichkeit. Präsentiert wird das Konzept auf dem Betriebsgelände der EWB in einem Container, der mit einer Elektrolyse-Anlage zur Wasserstoffherstellung, einem Wasserstoffspeicher und einem Brennstoffzellen-Blockheizkraftwerk zur Wasserstoffnutzung ausgestattet ist. „Damit bieten wir der Gesellschaft eine zentrale Anlaufstelle, um Erfahrungen mit dem Zukunftsenergieträger Wasserstoff zu sammeln“, betont Florian Karle.

Innovation für eine nachhaltige Zukunft

„Unser Ziel ist, das wasserstoffbasierte Energieversorgungssystem zu einem Zentrum für Innovation und nachhaltige Energie in Ostwestfalen zu machen“, sagt Dr. Marion Kapsa. Damit setzt die EWB nicht nur ein Zeichen für nachhaltige Energieversorgung, sondern zeigt, dass die Energiewende auch in Bünde aktiv vorangetrieben wird. „Wir sind stolz, mit diesem Schritt eine Vorreiterrolle in der Region Ostwestfalen-Lippe einzunehmen und die Möglichkeiten von Wasserstoff als Energieträger der Zukunft praxisnah aufzuzeigen.“

Geschäftsführerin Dr. Marion Kapsa (6. Person v.l.) und Florian Karle (3. v.l.) von der EWB haben dem Aufsichtsrat das neue wasserstoffbasierte Energieversorgungssystem auf dem EWB-Betriebshof vorgestellt.

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