EWB übernimmt Verantwortung

Bünde/Kirchlengern. Deutschland soll klimaneutral werden. Um dieses Ziel in Zukunft zu erreichen, hat das Bundeskabinett das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung entworfen. Es besagt, dass bundesweit alle Kommunen in den kommenden Jahren Pläne für ein klimafreundliches Heizen präsentieren müssen – darunter auch die Stadt Bünde und die Gemeinde Kirchlengern. Als einer der zentralen Energieversorger in der Region rückt dabei auch die Energie- und Wasserversorgung Bünde (EWB) in den Vordergrund und ergreift bereits jetzt erste Maßnahmen, um dem neuen Gesetzentwurf einen Schritt voraus zu sein.

Etwa ein Drittel des Energiebedarfs wird in Wohnungen und Häusern benötigt, die meisten von ihnen werden mit Gas oder Öl beheizt. Angestrebt aber wird, die Wärmeerzeugung in Deutschland klimaneutral zu gestalten. Klimaneutral bedeutet, auf fossile Energieträger wie Gas, Braunkohle oder Öl zu verzichten und auf erneuerbare Energien zu setzen. Damit dies in Zukunft gelingt, sollen alle Kommunen in Deutschland konkrete Pläne vorlegen, wie die Heizinfrastruktur klimaneutral umgerüstet werden kann. Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern hätten dann bis Mitte 2026 Zeit, ihre Wärmeplane zu erstellen. Alle anderen Kommunen bis zum 30. Juni 2028. In Kraft tritt das Gesetz, sobald der Bundestag es offiziell verabschiedet hat.

Bedeutung für die Kommunen

Ein Blick auf die Landesebene zeigt, dass einige Bundesländer wie Baden-Württemberg oder Schleswig-Holstein bereits entsprechende Verpflichtungen für ihre Kommunen verabschiedet haben. „In Nordrhein-Westfalen ist die Einführung geplant, darauf möchten wir gut vorbereitet sein“, erzählt Susanne Rutenkröger, Bürgermeisterin der Stadt Bünde. Auch die Gemeinde Kirchlengern weiß um die Relevanz des Gesetzentwurfes: „Auf uns warten herausfordernde Zeiten, die vor allem Planung und Organisation in Anspruch nehmen werden“, fügt Kirchlengerns Bürgermeister Rüdiger Meier hinzu. Denn liegt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung erst einmal vor, müssen die konkreten Pläne zeitnah ausgerollt werden. In welchen Straßen ist Fern- oder Nahwärme geplant? Wo können Wasserstoffnetze ausgebaut werden? Wie kann Biogas und Co. vermehrt zum Einsatz kommen? Diese und weitere Fragen werden die Stadt Bünde und die Gemeinde Kirchlengern dann analysieren müssen.

EWB übernimmt Verantwortung

Lokal verankert und bis ins kleinste Detail kennt vor allem die Energie- und Wasserversorgung Bünde (EWB) ihr Versorgungsgebiet rund um Bünde und Kirchlengern. Der Energieversorger möchte die Kommunen mit seiner Expertise unterstützen: „Wir sehen uns in der Pflicht, ebenfalls auf den Gesetzesentwurf zu reagieren und erste Maßnahmen zu ergreifen“, erklärt Dr. Marion Kapsa, Geschäftsführerin der EWB. Geplant sei, benötigte Grundlagen und Basiswissen für die Kommunen zu schaffen. „Dazu wird die EWB – gemeinsam mit einem ausgewählten Dienstleister – zeitnah beginnen, einen sogenannten Wärmeatlas zu erstellen“, so die Geschäftsführerin. Dieser ist in verschiedene Stufen unterteilt. Im ersten Schritt erfolgt eine Bestandsaufnahme: Für jedes Haus in Bünde und Kirchlengern soll der Energiebedarf und -verbrauch analysiert werden. Gebäudetypen und Baualtersklassen spielen ebenso wie die Versorgungsstruktur eine Rolle. „Danach folgen weitere Schritte, um langfristig die Treibhausgas-Emissionen zu senken, Potenziale auszuschöpfen und auf erneuerbare Energien zu bauen“, sagt Dr. Marion Kapsa.

Die Erarbeitung des Wärmeatlas wird innerhalb der EWB, Stadt Bünde und Gemeinde Kirchlengern Kapazitäten binden und einige Zeit benötigen. Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern Planungssicherheit zu geben – und einen Ausblick darauf, wie sie in Zukunft heizen können.

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