EWB hatte Besuch aus Japan

Um mehr über umweltfreundliche Technik zu lernen, ist eine kleine Delegation aus Japan bei der Energie- und Wasserversorgung Bünde GmbH zu Gast gewesen. Für die Besucher des Japan Research Instituts war besonders die Wirtschaftlichkeit von Nahwärmenetzen von großem Interesse. So haben sie sich unterschiedliche Praxisbeispiele in Dänemark, Finnland, Italien und Bünde angeschaut. In Ostwestfalen warfen die Gäste aus Fernost einen interessierten Blick in das Blockheizkraftwerk (BHKW) der EWB am Schulzentrum Bünde-Nord.

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer in Tokyo hatte über Holger Roswandowcz von der HR Energiemanagement GmbH den Kontakt mit den Fachleuten aus Bünde vermittelt und den Erfahrungsaustausch organisiert. „In Japan wächst die Gesellschaft und gleichzeitig steigt auch der Energiebedarf. Und weil die Umweltbelastung ohnehin schon hoch ist, sind erneuerbare Energien immer mehr gefragt, um den Energiebedarf zu stillen“, erklärt EWB-Vertriebsleiter Thomas Beschorner. Das Blockheizkraftwerk, das die EWB seit Ende 2010 betreibt, sei daher ein Musterbeispiel für die Japaner gewesen. Über die Anlage sowie Erdgas betriebene Zusatzkessel werden das Hallenbad „Bünder Welle“, die Siegfried-Moning-Sporthalle, das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, die Realschule Bünde-Nord, die Erich Kästner-Gesamtschule, die Realschulsporthalle sowie die angeschlossene Mensa mit umweltfreundlichem KWK-Strom sowie umweltfreundlicher Wärme versorgt und gleichzeitig wird jährlich mehr als eine Tonne CO2 einspart. „Mit dem Betrieb des BHKW wird nicht nur die Umwelt entlastet, sondern auch noch aktiv Klimaschutz betrieben“, sagt Thomas Beschorner.

Das Bünder BHKW funktioniert im Grunde wie ein Automotor, nur mit deutlich höheren Betriebszeiten. Der BHKW-Motor wird mit Bioerdgas angetrieben und erzeugt nahezu rund um die Uhr Strom – etwa 900.000 kWh im Jahr. „Anders als bei einem Auto wird die durch den Betrieb anfallende Wärme jedoch nicht ungenutzt an die Umwelt abgegeben, sondern nutzbringend insbesondere zur Wärmeversorgung des Hallenbades „Bünder Welle“ eingesetzt. Und damit bringt ein BHKW einen doppelten Nutzen“, erklärt EWB-Geschäftsführer Alfred Würzinger die Besonderheit eines BHKW. Rund 1,3 Mio. kWh Wärme fallen auf diese Weise in der Bünder Anlage „quasi als Abfallprodukt“ an – so viel wie umgerechnet rund 130 Einfamilienhäuser im Jahr an Heizenergie verbrauchen.

EWB-Vertriebsleiter Thomas Beschorner, Holger Roswandowcz (HR Energiemanagenment) und Michael Wetzel (EWB-Wärmeservice, von links) haben die Besucher aus Japan durch das Blockheizkraftwerk am Schulzentrum geführt.

Zurück