Big Bags für den Hochwasserschutz

Die THW-Helfervereinigung des Ortsverbandes Bünde erhält eine großzügige Spende der Energie- und Wasserversorgung Bünde GmbH (EWB).

Der Ortsverband Bünde verfügt nun über einen großen Fülltrichter für sogenannte Big Bags, überdimensionale Sandsäcke, die bis zu zwei Kubikmeter Sand fassen. Im Hochwasserfall können diese echte Problemlöser sein.

„Mit diesem Material erweitern wir unsere Einsatzmöglichkeiten: Bei Notdeichen - als Ersatz für ausgefallene Bauwerke - oder im Objektschutz, insbesondere im Bereich der kritischen Infrastruktur“, erklärt Marcel Mühlenfeld, Zugführer des Technischen Zuges, der Einsatzeinheit des THW.

Die Anschaffung des Fülltrichters und der Big Bags wurde durch eine große finanzielle Spende der EWB ermöglicht. Bei der offiziellen Übergabe des Materials durch Frau Dr. Marion Kapsa, Geschäftsführerin der EWB, betonte sie insbesondere die Notwendigkeit, kritische Infrastrukturen krisenfest zu machen: „Die Belastbarkeit von Netzen und Versorgungen hat seit Jahren eine besonders hohe Priorität. Dabei wurden wir durch das Hochwasser 2023 bereits unfreiwillig auf die Probe gestellt.“ In den Weihnachtstagen 2023 gelang es mehreren hundert Helfern, das Wasserwerk vor dem anhaltenden Hochwasser zu schützen.

Der kleine, handliche Sandsack ist seit jeher das multifunktionale Werkzeug in allen Hochwasserlagen. Seine Flexibilität und seine geringen Kosten sprechen für ihn. Leider ist das Befüllen, Transportieren und Verlegen dieser relativ kleinen Säcke immer mit einem enormen personellen Aufwand verbunden. Ein gefüllter Big Bag kann nicht mehr mit Muskelkraft bewegt werden. Daher kommen dann Baumaschinen wie Kräne, Traktoren oder der im Ortsverband vorhandene 16t Bagger zum Einsatz. Mit ihnen werden die großen Big Bag „Würfel“ neben- und übereinander gesetzt.

Bis zu 600 Meter lang oder 1,5 Meter hoch können die Notdeiche mit den neuen gespendeten Big Bags gebaut werden. „Durch die Befüllung mit dem großen Trichter können wir die Geschwindigkeit - im Vergleich zur konventionellen Befüllung - um das Vierfache erhöhen. Im Ernstfall ein entscheidender Zeitvorteil“, freut sich Marius Hölscher, Technischer Berater für Hochwasserschutz beim THW.

Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) ist die ehrenamtlich getragene Katastrophenschutzorganisation des Bundes und deutschlandweit in 668 Ortsverbänden aktiv. Zu den Aufgaben zählen der Zivilschutz, die technische Hilfe im Ausland und die Unterstützung der örtlichen Gefahrenabwehr im Katastrophenschutz wie bei Unwettern und Hochwasser. Der Ortsverband in Bünde besteht seit 1972 und beherbergt drei Gruppen unterschiedlicher Fachaufgaben sowie eine Führungskomponente.

Die Energie- und Wasserversorgung Bünde GmbH versorgt Bünde, Kirchlengern und Rödinghausen mit Erdgas, Wasser, Wärme und Strom sowie die Stadt Spenge mit Erdgas, Wärme und Strom. Nach Melle und Bad Essen werden Strom und Erdgas geliefert. Das Unternehmen EWB steht für die Versorgung mit Erdgas, Wasser, Wärme und Strom sowie den Betrieb und die Führung von Energienetzen, ferner für die Wahrnehmung von zukunftsorientierten und innovativen Energie- und Wärmeversorgungsaufgaben. Ziel der EWB ist die sichere und zuverlässige Versorgung ihrer Kundinnen und Kunden. Dabei tritt sie nicht nur als klassisches Versorgungs-, sondern auch als Dienstleistungsunternehmen auf. Das Unternehmen beschäftigt 85 Mitarbeiter zuzüglich 8 Auszubildende und wird geleitet von Geschäftsführerin Dr. Marion Kapsa.

 

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