Mit spannenden Experimenten und lustigen Spielen haben die Jungen und Mädchen des städtischen Kindergartens Lenzinghausen gelernt, wie der Strom bei ihnen zu Hause bis zur Steckdose kommt und warum ein achtsamer Umgang mit der Energie wichtig ist. Der Unterricht mit dem Titel „Energie erleben und verstehen“ ist Teil eines Lernprojektes, das von der Energie- und Wasserversorgung Bünde (EWB) erstmals auch an drei Kindergärten in Spenge durchgeführt wird.
„Wer schon in jungen Jahren lernt, die Energie nachhaltig zu nutzen, wird dieses Verhalten sehr wahrscheinlich auch als Erwachsener fortführen“, erklärt Anke Sundermeier, Projektkoordinatorin bei der EWB, die Idee hinter dem Umweltunterricht. „Es ist für mich toll zu sehen, mit wie viel Spaß die Kinder bei der Sache sind und wie viel sie innerhalb der Stunde lernen.“
Nachdem die Kinder festgestellt hatten, wozu sie in ihrem Alltag überall Strom brauchen – z.B. zum Licht anknipsen, zum Aufladen der Handys der Eltern oder für den Fernseher – umringten alle Kinder Christiane Pfingst. Die Mitarbeiterin der Deutschen Umwelt-Aktion (DUA) schlüpfte auf Einladung der EWB für 60 Minuten in die Rolle der Gruppenleiterin. Sie hatte für die Kinder unter anderem das Modell einer Dampfmaschine mitgebracht, die unter lautem Getöse und mit dampfendem Mini-Schornstein ein kleines Glühlämpchen zum Leuchten brachte. Anhand dieser Dampfmaschine erklärte die Expertin kindgerecht, wie in echten Kohle- und Öl-Kraftwerken Strom erzeugt wird und welche Auswirkungen das auf unsere Umwelt hat. Ganz erstaunt zeigten sich die Kinder, dass auch die Eisbären indirekt davon betroffen sind.
Der Treibhauseffekt und die daraus resultierende Erderwärmung lassen die Pole abschmelzen und bedrohen die natürlichen Lebensräume der Eisbären. „Die Kinder haben auf diese Weise ganz schnell verstanden, wie schlecht CO2 für unsere Umwelt ist und wollten natürlich wissen, wie wir die Eisbären retten können“, erzählt Christiane Pfingst. Die Antwort: „Strom sparen im Kleinen“. Alle Kinder durften Eisbärmotive ausschneiden und diese anschließend auf die Geräte im Kindergarten kleben, von denen sie glauben, dass ein achtsamer Energieverbrauch den Eisbären helfen könnte. Für die Kinder gehörte auf jeden Fall auch der Lichtschalter dazu. Denn bei schönem Wetter braucht man kein elektrisches Licht. „Zuhause können sie die Eisbärmotive nun ebenfalls einsetzen und überlegen, auf welche Geräte die kleinen Energiedetektive künftig noch besser achten müssen“, sagt Christiane Pfingst.
Unter dem Stichwort „erneuerbare Energien“ konnten die Kinder anschließend an verschiedenen Stationen im Gruppenraum selbst herausfinden, dass ohne direkte Verbrennung von fossilen Brennstoffen Strom erzeugt werden kann. Denn Ökostrom kann auch aus Wind, Wasser und Sonnenenergie gewonnen werden.
In wenigen Wochen wird das Lernprojekt der EWB auch noch in der Kindertagesstätte Sonnenland durchgeführt, die Kita Regenbogen war bereits am vergangenen Mittwoch an der Reihe. Alle Erzieherinnen und Kinder haben der EWB bereits jetzt sehr positive Rückmeldungen gegeben, weshalb die EWB schon über eine Neuauflage des Projektes im kommenden Jahr nachdenkt. Interessierte Kindergärten und Kindertagesstätten aus Spenge können sich bei der EWB melden.