Nachhaltigkeitslexikon

Die wichtigsten Begriffe verständlich erklärt.

1,5 Grad-Ziel

Vorhaben mit dem Ziel, die globale Erwärmung vom Beginn der Industrialisierung um 1830 bis zum Jahr 2100 auf 1,5°C zu begrenzen.

Anthropogener Treibhausgaseffekt

Vom Menschen zusätzlich verursachter Treibhausgaseffekt. Durch unser Handeln freigesetzte Treibhausgase sammeln sich in der Atmosphäre an und verstärken dadurch den natürlichen Treibhausgaseffekt.

Biodiversität

Bezeichnet die Vielfalt aller lebenden Organismen auf dem Land, im Wasser und in der Luft. Beinhaltet drei Bereiche: die Vielfalt von Ökosystemen, die Vielfalt der Arten sowie die genetische Vielfalt innerhalb einer Art. Je größer die Biodiversität, desto ausgewogener und intakter die Umwelt.

Climate Engineering

Technische Eingriffe ins Klimasystem, um den anthropogenen Treibhausgaseffekt abzuschwächen. Überlegungen und Vorschläge reichen vom Aufhellen von Dachflächen für eine stärkere Sonnenreflexion über Ozeandüngung zur Algenanreicherung für eine größere CO2-Bindung bis hin zur Installation von Spiegeln im Weltraum.

CO2-Restbudget

Verbleibender atmosphärischer Deponieraum für Treibhausgase, bevor eine definierte Temperatur-Schwelle erreicht wird. Für das 1,5-Grad-Ziel betrug das globale CO2-Restbudget 2018 laut Weltklimarat noch 420 Gigatonnen, was bei gleichbleibendem Ausstoß im Jahr 2027 aufgebraucht wäre.

Earth Overshoot Day

Tag im Jahr, an dem alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht sind, welche die Erde innerhalb eines Jahres nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Im Jahr 2022 war der „Erdüberlastungstag“ bereits am 28. Juli.

Green Deal

Konzept der Europäischen Kommission mit dem Ziel, die EU bis 2050 zum ersten treibhausgasneutralen Staatenbund zu machen, die Schadstoffemissionen deutlich zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft zu fördern.

Greenhouse Gas Protocol

Weltweit verbreitetster Standard zur Berechnung von und der Berichterstattung über Treibhausgasemissionen. Bildet das Grundgerüst für nahezu alle weiteren Bilanzierungsstandards.

Greenwashing

Versuch eines Unternehmens, sich durch gezielte Marketing-Maßnahmen als besonders nachhaltig oder umweltfreundlich darzustellen, ohne entsprechende Maßnahmen umzusetzen.

Kipppunkt

Kritische Schwelle, bei der der Zustand eines Ökosystems tiefgreifend verändert wird. Die Änderung kann drastisch, aber auch schleichend erfolgen, ist irreversibel und kann weitere Rückkopplungen mit anderen Ökosystemen in Gang setzen. Als Kippelemente gelten u. a. die Eisschilde und der Amazonas-Regenwald.

Klimaneutralität

Zustand, bei dem menschliche Aktivitäten das Klima nicht beeinflussen. Zusätzlich zum Treibhausgaseffekt werden Effekte des menschlichen Handelns auf das Klima wie Flächenversiegelungen oder Änderung der Oberflächenalbedo berücksichtigt. „Strengere Form“ der Treibhausgasneutralität.

Kompensationszertifikat

Diese Zertifikate werden bei Klimaschutzprojekten ausgestellt, die einen hohen Klimanutzen aufweisen und erst durch den Verkauf der Zertifikate finanziert werden können. Sie werden anschließend weltweit als Emissionsminderungsgutschriften gehandelt, um eigene Emissionen ausgleichen zu können. Hintergrund: Für das globale Klima ist irrelevant, wo Emissionen ausgestoßen und vermieden werden.

Kyoto-Protokoll

Im Rahmen der Klimarahmenkonvention in Kyoto 1997 verabschiedeter Vertrag zur Eindämmung des Klimawandels. Verpflichtete die Industrieländer, den Ausstoß klimaschädlicher Gase zu senken. Ist vom Pariser Abkommen 2021 vollständig abgelöst worden.